Bauversicherungsmakler Glossar

Konditions- und Summendifferenzdeckung

Geschrieben von Bauversicherungsmakler Glossar | Aug 26, 2025 2:06:23 PM

Definition

Die Konditions- und Summendifferenzdeckung (KSD/SDD) ist eine Ergänzungsdeckung in der Versicherung, die Lücken schließt, wenn mehrere Versicherungsverträge mit unterschiedlichen Bedingungen oder Versicherungssummen bestehen.

Erklärung / Hintergrund

Die KSD/SDD ist vor allem bei parallelen Versicherungen oder Übergängen zwischen alten und neuen Verträgen wichtig. Sie sorgt dafür, dass Unterschiede in Bedingungen oder Summen nicht zulasten des Versicherungsnehmers gehen.

Unterschieden wird:

  • Konditionsdifferenzdeckung (KDD): Greift, wenn der bestehende Vertrag bestimmte Schäden nicht oder nur eingeschränkt abdeckt, der neue Vertrag aber schon. → Es gilt die bessere Bedingung.
  • Summendifferenzdeckung (SDD): Greift, wenn die Versicherungssumme des einen Vertrags niedriger ist, der andere Vertrag aber eine höhere Summe vorsieht. → Es gilt die höhere Summe.

Wichtige Eckpunkte:

  • Oft im Rahmen von Doppelversicherungen oder beim Wechsel zu einem neuen Versicherer vereinbart.
  • Stellt sicher, dass Versicherungsnehmer jederzeit die bestmöglichen Konditionen nutzen können.
  • Besonders relevant bei Berufshaftpflichtversicherungen, wo hohe Summen und komplexe Bedingungen entscheidend sind.

Abgrenzung:

  • Konditionsdifferenzdeckung → bessere Bedingungen.
  • Summendifferenzdeckung → höhere Versicherungssummen.
  • Nachhaftung → zeitliche Erweiterung des Versicherungsschutzes.

Synonyme: KSD, KDD/SDD, Ergänzungsdeckung, DIL, DIC.

Praxisrelevanz

Für Architekten und Ingenieure spielt die KSD/SDD insbesondere beim Versicherungswechsel eine Rolle. Ohne sie könnte eine Phase entstehen, in der bestimmte Risiken nicht oder nur unzureichend gedeckt sind.

Beispiel: Ein alter Vertrag hat niedrige Summen oder enge Bedingungen, ein neuer Vertrag bietet bessere Konditionen. Mit KSD/SDD werden die Unterschiede überbrückt.

Versicherungstechnisch:

  • Wichtig bei nahtlosen Übergängen, wenn Schadenfälle aus einer Zeit vor Vertragswechsel später gemeldet werden.
  • Bietet zusätzliche Sicherheit bei parallelen Policen, etwa bei großen Projekten mit mehreren Beteiligten.

Praxisbeispiel

Ein Architekturbüro wechselt seine Berufshaftpflichtversicherung. Der alte Vertrag deckt Vermögensschäden nur bis 500.000 €, der neue bis 1 Mio. €. Während der Übergangszeit tritt ein Schaden ein, der 800.000 € beträgt. Dank Summendifferenzdeckung übernimmt der neue Versicherer die Differenz von 300.000 €.

FAQ

Was bedeutet Konditions- und Summendifferenzdeckung?

Eine Ergänzungsdeckung, die bessere Bedingungen oder höhere Versicherungssummen aus einem parallelen oder neuen Vertrag anwendet.

Wann wird KSD/SDD genutzt?

Vor allem beim Versicherungswechsel oder bei Doppelversicherungen.

Ist KSD/SDD in jeder Police enthalten?

Nein, sie muss ausdrücklich vereinbart werden.

Warum ist sie für Architekten wichtig?

Weil hohe Summen und spezielle Bedingungen in der Berufshaftpflicht entscheidend sind – Übergangslücken können existenzbedrohend sein.

Verwandte Begriffe

  • Nachhaftung
  • Berufshaftpflichtversicherung
  • Doppelversicherung
  • Versicherungssumme
  • Deckungsumfang

👉 Die Konditions- und Summendifferenzdeckung sorgt dafür, dass beim Versicherungswechsel keine Lücken entstehen und immer die besten Bedingungen gelten. Wenn Du wissen möchtest, ob Dein Vertrag diesen Zusatzschutz enthält, beraten wir Dich gerne.