Eine All-Risk-Deckung ist eine besonders umfassende Versicherungsform, bei der grundsätzlich alle Risiken versichert sind, die nicht ausdrücklich ausgeschlossen wurden. Im Gegensatz zur Katalogdeckung, die nur genau aufgelistete Gefahren absichert, gilt bei der All-Risk-Deckung: „Alles ist versichert, was nicht ausgeschlossen ist“.
Die All-Risk-Deckung – auch Allgefahrenversicherung oder Allrisk-Baudeckung genannt – unterscheidet sich wesentlich von klassischen Bedingungswerken der Haftpflicht- oder Sachversicherung. Während bei der sogenannten Katalogdeckung die versicherten Risiken wie in einer Liste aufgeführt sind, basiert die All-Risk-Deckung auf einem Umkehrprinzip: Versichert ist alles, was nicht ausdrücklich ausgeschlossen ist.
Das hat mehrere Vorteile für Versicherungsnehmer, insbesondere für Architekten, Ingenieure und Bauherren:
Gleichzeitig gibt es Grenzen: Bestimmte Risiken sind auch bei All-Risk-Policen ausgeschlossen, z. B. vorsätzlich verursachte Schäden, Krieg, Kernenergie oder oft auch reine Vertragserfüllungsansprüche. Damit bleibt das Risiko für Versicherer kalkulierbar.
Synonyme und Varianten:
Für Architekten und Ingenieure ist die All-Risk-Deckung besonders interessant, weil sie Planungs- und Überwachungsfehler sowie unvorhersehbare Schadensszenarien besser abdeckt als enge Kataloglösungen.
Beispiel: Während eine klassische Berufshaftpflicht oder Bauleistungsversicherung bestimmte Risiken nur dann umfasst, wenn sie ausdrücklich benannt sind, deckt eine All-Risk-Police auch ungewöhnliche Schadensursachen ab – solange diese nicht in den Ausschlüssen stehen. Das schafft Sicherheit im Berufsalltag und vermeidet Streit über „versichert oder nicht versichert“.
Kurz gesagt: Die All-Risk-Deckung reduziert Unsicherheiten und spart Zeit, weil nicht jedes Detail im Vorfeld geprüft werden muss.
Ein Architekt plant eine Wohnanlage. Während der Bauphase treten durch eine Kombination aus Baugrundproblemen und ungewöhnlichen Witterungsbedingungen Risse an der Tiefgarage auf.
In einer klassischen Katalogdeckung müsste geprüft werden, ob solche Schäden durch Baugrundbewegungen oder Naturereignisse überhaupt erfasst sind. Bei einer All-Risk-Deckung hingegen gilt der Schaden als versichert – solange er nicht unter einen expliziten Ausschluss fällt. Dadurch erhält der Bauherr schneller Klarheit und der Architekt kann sich auf seine Projekte konzentrieren.
Nein, eine All-Risk-Deckung ist freiwillig. Sie stellt jedoch eine sinnvolle Erweiterung dar, wenn umfassender Schutz gegen unvorhersehbare Risiken gewünscht wird.
Vor allem Bauherren, Architekten und Ingenieure profitieren von dieser Deckung, da sie komplexe Bauprojekte absichert, bei denen Schadensursachen oft schwer abgrenzbar sind.
Typische Ausschlüsse sind vorsätzlich verursachte Schäden, Krieg, Kernenergie oder Erfüllungsschäden (z. B. Nachbesserungskosten für die eigene Leistung). Die genauen Ausschlüsse variieren je nach Versicherungsvertrag.
Bei der Katalogdeckung sind nur die im Bedingungswerk aufgelisteten Risiken versichert. Bei der All-Risk-Deckung gilt: Alles ist abgedeckt, was nicht ausdrücklich ausgeschlossen ist.
Ja, gebräuchlich sind auch die Begriffe „Allgefahrenversicherung“, „Allrisk-Baudeckung“ oder „offene Deckung“.
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