Definition
Die Katalogdeckung beschreibt einen Versicherungsschutz, der nur für die in den Bedingungen ausdrücklich aufgeführten Risiken gilt. Alles, was nicht im Deckungskatalog genannt ist, bleibt unversichert.
Erklärung / Hintergrund
Die Katalogdeckung ist ein klassisches Prinzip der Haftpflichtversicherung. Sie arbeitet mit einem festgelegten Leistungskatalog, der die versicherten Tätigkeiten und Risiken benennt.
Wichtige Eckpunkte:
- Versicherungsschutz besteht ausschließlich für aufgeführte Leistungen.
- Tätigkeiten, die nicht im Katalog stehen, sind ausgeschlossen – selbst wenn sie dem Berufsbild ähnlich sind.
- Für Architekten und Ingenieure bedeutet das: Nur die im Versicherungsschein genannten Tätigkeiten sind abgedeckt.
- Moderne Versicherungen gehen zunehmend zu All-Risk-Deckungen über, die umfassender sind.
Abgrenzung:
- Katalogdeckung → enge Aufzählung versicherter Tätigkeiten.
- All-Risk-Deckung → alles ist versichert, außer ausdrücklich ausgeschlossene Risiken.
- Erweiterte Berufsbildklausel → flexibler Einschluss weiterer, berufstypischer Tätigkeiten.
Synonyme: Katalogpolice, enumerative Deckung, Named Perils Deckung.
Praxisrelevanz
Für Architekten- und Ingenieurbüros birgt die Katalogdeckung erhebliche Risiken:
- Übernimmt das Büro Tätigkeiten, die nicht im Deckungskatalog stehen (z. B. Energieberatung, Nachhaltigkeitszertifizierung), besteht kein Versicherungsschutz.
- Besonders gefährlich ist die Annahme, dass ähnliche Leistungen automatisch mitversichert seien – das ist bei Katalogdeckung nicht der Fall.
Versicherungstechnisch:
- Wichtig ist die exakte Formulierung im Versicherungsschein.
- Viele moderne Berufshaftpflichtkonzepte arbeiten nicht mehr mit reiner Katalogdeckung, sondern bieten All-Risk-Ansätze mit Erweiterungsklauseln.
Praxisbeispiel
Ein Architekt übernimmt neben der klassischen Planung auch die Beratung zu Fördermitteln. Diese Tätigkeit ist im Deckungskatalog seiner Berufshaftpflicht nicht genannt. Kommt es zu einem Schaden wegen fehlerhafter Beratung, lehnt der Versicherer die Deckung ab – weil es sich nicht um eine versicherte Tätigkeit handelt.
FAQ
Was ist Katalogdeckung?
Eine Form des Versicherungsschutzes, die nur die im Deckungskatalog ausdrücklich genannten Risiken umfasst.
Ist Katalogdeckung noch üblich?
Bei älteren Verträgen ja, moderne Berufshaftpflichtversicherungen setzen zunehmend auf All-Risk-Deckungen.
Welche Risiken bestehen für Architekten?
Dass Tätigkeiten außerhalb des Katalogs nicht versichert sind, auch wenn sie berufstypisch erscheinen.
Wie kann man Lücken vermeiden?
Durch eine All-Risk-Deckung oder eine erweiterte Berufsbildklausel, die zusätzliche Tätigkeiten absichert.
Verwandte Begriffe
- All-Risk-Deckung
- Erweiterte Berufsbildklausel
- Berufshaftpflichtversicherung
- Deckungsumfang
- Versicherungsbedingungen
👉 Katalogdeckung wirkt auf den ersten Blick klar, birgt aber gefährliche Lücken – gerade für moderne Architekten- und Ingenieurbüros. Um herauszufinden ob Dein Vertrag noch auf der Katalogdeckung basiert und wo Risiken bestehen, beraten wir Dich gerne.