Maximierung der Deckungssumme

Definition

Die Maximierung der Deckungssumme beschreibt die vertraglich vereinbarte Höchstleistung des Versicherers innerhalb eines Versicherungsjahres. Sie legt fest, wie oft die vereinbarte Deckungssumme pro Jahr im Schadenfall zur Verfügung steht (z. B. zwei- oder dreifache Jahresmaximierung).


Erklärung / Hintergrund

In der Haftpflichtversicherung steht die vereinbarte Deckungssumme je Schadenfall zur Verfügung. Da jedoch in einem Versicherungsjahr mehrere Schäden eintreten können, begrenzen die Versicherer ihre Gesamtleistung. Dies geschieht über die sogenannte Maximierung.

Beispiel:

  • Deckungssumme: 2,5 Mio. €
  • 2-fache Maximierung: Für alle Schäden eines Jahres stehen insgesamt 5 Mio. € zur Verfügung.

In der Berufshaftpflicht für Architekten und Ingenieure ist meist eine 2- bis 3-fache Maximierung Standard. In Spezialtarifen sind auch höhere Maximierungen möglich (z. B. 4-fach), um den Anforderungen des Versicherungsvertragsgesetzes (VVG) oder der Architektenkammern gerecht zu werden.

Abgrenzung:

  • Deckungssumme → Höchstleistung je Schadenfall.
  • Maximierung der Deckungssumme → Höchstleistung im gesamten Versicherungsjahr (Summe aller Schadenfälle).
  • Serienschadenklausel → mehrere gleichartige Schäden gelten als ein Versicherungsfall.

Synonyme: Jahresmaximierung, Versicherungssummenmaximierung.


Praxisrelevanz

Für Architekten und Ingenieure ist die Maximierung besonders wichtig, wenn mehrere Schäden im selben Jahr auftreten. Ohne ausreichende Maximierung kann die Deckungssumme nach einem großen Schaden vollständig ausgeschöpft sein, sodass weitere Schäden unversichert bleiben.

Gerade bei Serienschäden oder mehreren parallel laufenden Projekten kann das Risiko existenzbedrohend sein. Deshalb sollte die Berufshaftpflichtversicherung immer eine möglichst hohe Maximierung vorsehen, angepasst an Projektgröße und -anzahl.


Praxisbeispiel

Ein Architekturbüro hat eine Deckungssumme von 3 Mio. € mit 2-facher Maximierung abgeschlossen. Im selben Jahr treten zwei größere Schadenfälle auf:

  • Schaden 1: 2,8 Mio. € → Versicherung zahlt 2,8 Mio. €.
  • Schaden 2: 2,5 Mio. € → Versicherung zahlt noch 2,2 Mio. € (Rest aus der Gesamtmaximierung von 6 Mio. €).

Dank der 2-fachen Maximierung bleibt das Büro auch beim zweiten Schadenfall abgesichert. Ohne Maximierung wäre die Versicherungssumme nach dem ersten Schadenfall bereits erschöpft gewesen.


FAQ

Was bedeutet eine 2-fache Maximierung der Deckungssumme?

Die Deckungssumme steht pro Schadenfall zur Verfügung, aber im Versicherungsjahr höchstens doppelt.

Warum ist die Maximierung wichtig?

Sie verhindert, dass nach einem Großschaden im laufenden Jahr kein Versicherungsschutz mehr für weitere Fälle besteht.

Wie hoch sollte die Maximierung gewählt werden?

Das hängt von Projektgröße und Risiko ab. Bei Großprojekten oder Serienbauvorhaben empfiehlt sich eine möglichst hohe Maximierung.

Gibt es Unterschiede je nach Versicherungssparte?

Ja. Während in der Berufshaftpflicht häufig mehrfache Maximierungen vorgesehen sind, gibt es in Spezialsparten (z. B. Umwelt-Haftpflicht) oft nur eine einfache Maximierung.


Verwandte Begriffe


👉 Eine ausreichende Maximierung der Deckungssumme schützt Architekten und Ingenieure davor, nach mehreren Schäden im Jahr ohne Versicherungsschutz dazustehen. Wenn Du wissen möchtest, welche Maximierung für Dein Büro sinnvoll ist, beraten wir Dich gerne.