Nachhaltiges Bauen

Definition

Nachhaltiges Bauen bezeichnet die Planung, Errichtung und Nutzung von Bauwerken nach ökologischen, ökonomischen und sozialen Kriterien. Ziel ist es, Ressourcen zu schonen, Emissionen zu verringern und eine langfristige Wertstabilität der Gebäude sicherzustellen .


Erklärung / Hintergrund

Beim nachhaltigen Bauen wird der gesamte Lebenszyklus eines Bauwerks betrachtet – von der Materialgewinnung über die Bauphase bis hin zur Nutzung und späteren Rückbau oder Wiederverwertung. Es geht nicht nur um Energieeffizienz, sondern auch um Aspekte wie:

  • Ressourcenschonende Baustoffe und Bauweisen,
  • Minimierung von Umweltbelastungen (CO₂, Abfälle, Schadstoffe),
  • Wirtschaftlichkeit über die gesamte Lebensdauer,
  • Nutzerfreundlichkeit, Gesundheit und Komfort.

Wichtige Zertifizierungssysteme für nachhaltiges Bauen sind:

  • DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen),
  • LEED (Leadership in Energy and Environmental Design, USA),
  • BREEAM (Building Research Establishment Environmental Assessment, UK),
  • HQE (Haute Qualité Environnementale, Frankreich) .

Abgrenzung:

  • Nachhaltiges Bauen → umfassender Ansatz mit ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekten.
  • Energieeffizientes Bauen → Fokus auf Energieverbrauch und Klimaschutz.
  • Green Building → international gebräuchlicher Begriff, oft mit Zertifizierung verbunden.

Synonyme: Green Building, ökologisches Bauen, ressourcenschonendes Bauen.


Praxisrelevanz

Für Architekten und Ingenieure gewinnt nachhaltiges Bauen stetig an Bedeutung: Bauherren, Investoren und öffentliche Auftraggeber fordern zunehmend nachhaltige Standards und Nachweise. Auch Förderprogramme – etwa KfW-Effizienzhaus – setzen auf Nachhaltigkeitskriterien.

Versicherungstechnisch wichtig: Tätigkeiten wie die Erstellung von Nachhaltigkeitsnachweisen oder die Tätigkeit als Auditor im Rahmen von DGNB oder LEED sind in modernen Berufshaftpflichtkonzepten häufig mitversichert . Fehler in diesen Bereichen können sonst erhebliche Haftungsrisiken auslösen.


Praxisbeispiel

Ein Architekt plant ein Bürogebäude, das nach DGNB-Standard zertifiziert werden soll. Dabei werden ökologische Baustoffe und ein innovatives Energiekonzept eingesetzt. Später stellt sich heraus, dass die geplanten Maßnahmen nicht ausreichen, um die Zertifizierung in „Gold“ zu erreichen. Der Bauherr fordert Nachbesserungen und Schadensersatz. Dank Berufshaftpflichtversicherung ist der Architekt gegen solche Haftungsansprüche im Zusammenhang mit nachhaltigem Bauen abgesichert.


FAQ

Was versteht man unter nachhaltigem Bauen?

Eine ganzheitliche Bauweise, die ökologische, ökonomische und soziale Kriterien über den gesamten Lebenszyklus des Bauwerks berücksichtigt.

Welche Standards gibt es für nachhaltiges Bauen?

Wichtige Systeme sind DGNB, LEED, BREEAM und HQE, die Gebäude nach definierten Nachhaltigkeitskriterien zertifizieren.

Ist nachhaltiges Bauen Pflicht?

Gesetzlich vorgeschrieben ist es nicht, allerdings verlangen immer mehr Bauherren, Investoren und öffentliche Auftraggeber entsprechende Standards.

Sind Tätigkeiten im Bereich nachhaltiges Bauen versichert?

Ja, viele Berufshaftpflichtkonzepte schließen Tätigkeiten wie Auditorenleistungen oder Umweltbaubegleitung mit ein – entscheidend ist der konkrete Vertrag.


Verwandte Begriffe


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