Definition
Die Named Perils Deckung – auch Katalogdeckung oder „Benannte Gefahren-Deckung“ genannt – bezeichnet einen Versicherungsschutz, der nur für ausdrücklich in den Bedingungen aufgeführte Gefahren, Risiken oder Tätigkeiten gilt.
Erklärung / Hintergrund
Bei der Named Perils Deckung legt der Versicherer einen Katalog versicherter Risiken fest. Nur diese sind gedeckt. Typische Beispiele in der Sachversicherung sind Feuer, Leitungswasser, Sturm oder Einbruchdiebstahl. In der Berufshaftpflicht betrifft dies definierte Tätigkeitsbereiche, die im Versicherungsschein aufgeführt sind.
Das bedeutet:
- Versichert ist nur, was ausdrücklich benannt wurde.
- Neue Risiken oder Tätigkeiten müssen dem Versicherer gemeldet und in den Vertrag aufgenommen werden.
- Unbenannte Risiken sind nicht automatisch abgesichert.
Abgrenzung:
- Named Perils Deckung → Deckung nur für konkret aufgelistete Risiken.
- All-Risk-Deckung (offene Deckung) → pauschaler Schutz für alle Risiken, außer die ausdrücklich ausgeschlossenen.
- Vorsorgeversicherung → ermöglicht begrenzt die Mitversicherung neuer Risiken, deckt aber nicht alle Schadenarten.
Synonyme: Katalogdeckung, benannte Gefahren-Deckung.
Praxisrelevanz
Für Architekten und Ingenieure kann die Named Perils Deckung zur Falle werden: Wenn neue Tätigkeiten oder Leistungen nicht rechtzeitig dem Versicherer gemeldet werden, drohen Deckungslücken. Besonders in dynamischen Büros mit wechselnden Projekten ist die Gefahr groß, dass bestimmte Tätigkeiten nicht mitversichert sind.
Deshalb ist die Named Perils Deckung in der Berufshaftpflicht weniger flexibel als All-Risk-Modelle. Sie erfordert eine aktive Risikoanpassung durch den Versicherungsnehmer.
Praxisbeispiel
Ein Architekturbüro ist für Entwurfs- und Ausführungsplanung im Versicherungsschein abgesichert. Es übernimmt zusätzlich eine Bauüberwachungsleistung, ohne diese Tätigkeit beim Versicherer anzugeben. Kommt es dort zu einem Schaden, könnte der Versicherer die Regulierung verweigern – da diese Tätigkeit nicht im „Katalog“ der versicherten Risiken enthalten ist.
FAQ
Was ist eine Named Perils Deckung?
Eine Deckung, die nur ausdrücklich benannte Risiken oder Tätigkeiten umfasst.
Was ist der Nachteil dieser Deckungsform?
Neue Tätigkeiten müssen aktiv gemeldet werden. Erfolgt das nicht, entstehen Deckungslücken.
Welche Alternative gibt es?
Die All-Risk-Deckung, die alle Risiken außer den Ausschlüssen abdeckt, bietet flexibleren Schutz.
Ist Named Perils Deckung noch üblich?
Ja, vor allem in klassischen Sachversicherungen. In modernen Berufshaftpflichtkonzepten wird sie zunehmend von All-Risk-Deckungen abgelöst.
Verwandte Begriffe
👉 Die Named Perils Deckung kann in der Praxis schnell zu Deckungslücken führen, wenn neue Tätigkeiten nicht rechtzeitig gemeldet werden. Ob Dein Büro von einer All-Risk-Deckung besser profitiert, beraten wir Dich gerne.